Die Schule brennt!

07:47
Lena und ich putzten gerade unsere Zähne als es passierte. Feueralarm. Aber war die Übung nicht schon vor ein paar Wochen gewesen? Warum sollten sie wiederholt werden? Wir sahen uns kurz an und schließen uns dann, unsere Zahnbürsten noch in der Hand, den anderen Schülern an, welche die Treppe herunter nach draußen gingen. Als dann auch noch plötzlich das Licht ausging, fing es an ein bisschen unheimlich zu werden:D Draußen angekommen, folgten wir den Blicken der Schüler, die alle in eine Richtung zeigten: Der Schornstein. Dichter, schwarzer Rauch qualmte heraus.

rauch

08:00
Nichts lief ab wie in der Übung: Keiner zählte, ob wir alle da waren und niemand schien so recht zu wissen, ob die Schule wirklich brannte. Schließlich führten uns ein paar Lehrer zum zweiten Schulgebäude und ordneten denjenigen, die ihre Schulsachen dabei hatten an, in ihren Unterricht zu gehen, während der Rest und diejenigen, die eigentlich im ersten Schulgebäude Unterricht hätten, auf dem Hof standen, quatschten, teilweise zitterten (vor Kälte, nicht vor Angst!;D) und auf weitere Anweisungen warteten.

10:00
Jetzt hieß es, wir sollten unseren Unterricht fortsetzen. Auf meinem Stundenplan stand Mathe. Klassenarbeit. Ohne Taschenrechner, Blatt und Papier? Wie sollte ich nur mit Hilfe einer Zahnbürste und einer Zahnpasta eine Mathematikklassenarbeit auf Französisch überstehen? Zum Glück hatte das CDI noch ein paar Taschenrechner für uns übrig und die Leute in meiner Klasse ein paar Blätter und Stifte.

Nach dieser Horrormathestunde (deren Klassenarbeit ich erstaunlicherweise sogar recht gut bewältigt habe^-^), durften wir endlich wieder das Internat betreten und unsere Jacken und Schultaschen holen. Sowie mein Zahnputzzeug wegbringen. (;

Was nun genau passiert war, erfuhren wir so richtig erst am nächsten Morgen durch die Zeitung:

feuerwehr Und ratet mal, was am nächsten Morgen vor unserem Historie-Géo Unterricht passierte? Richtig. Der Feueralarm ging wieder an. Die Techniker, die das Problem reparieren sollten, hatten es wohl irgendwie geschafft, den Schornstein erneut schwarze Wolken spucken zu lassen…

Aber zur wunderbaren Erleichterung aller Schüler steht unsere tolle Schule natürlich noch – nach wie vor, unversehrt! 😉

Es weihnachtet sehr…

Es weihnachtet sehr! Geschenke gibt es immer mehr… 😀geschenke1

In der Schule und im Internat haben wir Père Noël secret gemacht: Wichteln. Doch das waren nicht die einzigen Geschenke, die verteilt wurden: In Orlas Zimmer haben wir uns getroffen, alle Geschenke unter ihren Mini-Tannenbaum gelegt und dann ein bisschen Weihnachten gefeiert! 🙂 Rechts seht ihr ein paar meiner Weihnachtsgeschenke von Orla, Jill, Lara und Benedikt.

Vielen lieben Dank und Merci beaucoup!

 

Zimmer

Am Donnerstag Abend war wieder Party 😀 Soirée, dieses Mal unter dem Thema: Penner. Hugo war natürlich der überzeugendste Penner ;D<3

soiree

Außerdem habe ich euch, wie versprochen, Fotos von dem „Concours“ (Wettbewerb) des am weihnachtlichsten dekorierten Zimmers gemacht.

Gewonnen hat das Zimmer des Mädchens, das mir zum Wichteln Schokolade geschenkt hat(; Ratet mal, welches es ist?:D

 

Mein Zimmer hat auch jemand dekoriert – ich war es aber nicht:D Danke, Lena :*

meinzimmer0

Blutige Internatsmörder

Zuerst hatte ich ehrlich gesagt ein bisschen Angst vorm Internat. Ich dachte, dort gäbe es sehr strenge Regeln und so fiese Aufseher, wie sie immer in den meisten Büchern von Kinderheimen beschrieben werden. Doch meine Sorgen waren völlig unbegründet! Natürlich gibt es Regeln, zum Beispiel werden von 19:30 bis 21:00 die Handys eingesammelt, damit man die Hausaufgaben erledigen kann und um 22 Uhr ist Nachtruhe, also müssen die Handys erneut abgegeben werden.

Was die Aufseher betrifft: es gibt sehr sympathische und leider auch solche, die um 22:10, wenn sie auch nur einen Mucks hören, durch den Gang brüllen, dass man gefälligst leise sein soll und damit wieder alle aufwecken…

Aber immerhin: so richtig fiese gibt es nicht. (:

 

Vor jeden Ferien gibt es immer eine Verkleidungsparty im Internat. Das Thema der Party vor den Herbstferien war « Blutige Mörder ».

Blut

Sympathisch, oder? ;D

Der Abend war sehr … blutig. Und gruselig. Aber vor allem lustig! 😀

Blut2

 

Während der Adventszeit wird außerdem ein Wettbewerb stattfinden. Der Gewinner wird sein, wessen Zimmer am schönsten weihnachtlich dekoriert ist. Freut euch schon auf Fotos.. 😉

Sprachmissverständnisse

Das erste Mal war am Midi, also Zeit, um das Essen vorzubereiten. Darum wollte ich Emmanuelle fragen, ob ich schon den Tisch decken kann.

Ich sagte: „Est-ce-que je peux déjà mettre la couverture?“

Sie lachte sich halb tot und ich stand daneben mit großen Augen und hatte keine Ahnung, was daran jetzt falsch war…

Schließlich klärte sie mich auf, dass „la couverture“ die Bettdecke ist, während es eigentlich „le couvert“ (das Besteck) heißt. Na ja, wieso nicht mal eine Bettdecke als Tischdecke verwenden? ;D

 

Ein andermal wollte mir Chloé vor EPS (Sport) unbedingt ein französisches Lied zeigen und ich musste es die ganze Sportstunde vor mich hin singen, da ich so einen Ohrwurm davon hatte.:D Also wollte ich das Chloé mitteilen und meinte ich hätte einen « ver d’oreille ». Sie sah mich danach mit einem sehr geekelten Gesichtsausdruck an, also vermutete ich schon, dass ich irgendetwas falsch gesagt hatte… In Frankreich gibt es diese Redewendung nicht! Sie dachte wohl, ich hätte tatsächlich einen Wurm im Ohr. Zum Glück konnte ich das noch richtig stellen. (;

 

Vor ein paar Wochen habe ich angefangen Harry Potter auf französisch zu lesen. Als ich dann den Ausdruck « baguette magique » las, war ich zuerst verdutzt und musste dann voll los lachen. 😀 Ein magisches Baguette!! xD Jeanne hat mich dann jedoch aufgeklärt und meinte, Baguette heißt « Stock, Stab ». Also doch ein Zauberstab und kein magisches Baguette. Schade, war so lustig. ;D Aber wer weiß, vielleicht schreib irgendwer irgendwann mal ein Buch über Zauberer mit magischen Brötchen …

HarryPotterHarryBaguettes

Eierlikörkuchen

Ich sitze gerade im Bett, meine Finger trommeln auf die Tastatur des Laptops vor mir und meine Lippen sind noch benetzt mit diesem Geschmack … so unbeschreiblich köstlich … diesem Geschmack des Kuchens. Besser gesagt: des Eierlikörkuchens. Zur „Feier des Passwortes“ (;D) haben Mathilde und ich gestern einen Eierlikörkuchen gebacken und heute habe wir ihn dann probiert. Auch wenn das Backen gestern von Unglück gesegnet war (Puderzucker habe ich mit „sucre en poudre“ übersetzt, was zur Folge hatte, dass wir den Rohrzucker, den Mathilde zum Mehl dazugegeben hatte, wieder mühsam zurück in die Verpackung und durch richtigen Puderzucker ersetzen mussten und als wir dann den Teig endlich vorschriftsmäßig fertig gestellt und in die Backform gegossen hatten, löste sich der Boden kurzerhand vom Rest der Form ab, so dass sich der ganze Teig auf dem Tisch ausbreitete …) schmeckte der Kuchen dennoch erstaunlich gut. 🙂

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So sah er aus, bevor wir schlafen gingen. Als wir dann am nächsten Tag aufwachten, fanden wir auf dem Tisch folgendes vor:

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Alles alle 😮

 

Nein, scherz, so sah es erst nachdem Jeanne, Mathilde und ich gefrühstückt hatten aus. 😀

Als wir aufwachten, hatte Emmanuelle uns eine Notiz und die Hälfte des Kuchens hinterlassen.

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« Waaaas, du hast kein Biobrot genommen?! »

Wie jeden Tag nahm ich mir zum ‚Midi‘ eine Vorspeise, ein Joghurt, etc… Dass es heute zusätzlich auch noch eine Scheibe Brot gab, nahm ich gar nicht wahr und ging ohne mir eine zu nehmen, daran vorbei.

Als ich schließlich beim Besteck angelangt war und mir gerade ein Glas nehmen wollte, kam eine Essensfrau zielstrebig auf mich zu und fragte mich ungläubig:
« Waaaas, du hast kein Biobrot genommen?! »
Ich war dezent überrumpelt und zuckte nur hilflos mit den Schultern, da quetschte sie sich schon durch die Menschenmasse und kam mit einer Scheibe des Brotes zurück.
« Hier, bitte sehr, ist sehr gut! », meinte sie und legte das Brot auf meinem Tablett ab, so dass ich nur noch « Merci » stammeln konnte, als sie schon wieder verschwunden war.

Das Biobrot schmeckte wirklich gar nicht so schlecht und vor allem war es eine schöne Abwechslung zu den weißen Brötchen, die es sonst immer gab. Außerdem musste ich feststellen, dass fast alle das Biobrot genommen hatten! 😀

 

Anmerkung: Selbstverständlich hat sie das alles auf französisch gesagt, darum übernehme ich keine Haftung dafür, dass es wirklich das war, was sie gesagt hat. Ich kann natürlich nie ausschließen, dass sie eigentlich gesagt hat: « Wirfst du bitte dieses Brot für mich in den Mülleimer, ich hab gerade keine Zeit, ja? » oder so etwas …

« Es heißt LeviOsa und nicht LeviosA, Ron! »

Es kann so frustrierend sein. Ich sitze neben Matthieu, Léa und Marie im Gras. Wir unterhalten uns, besser gesagt: Sie unterhalten sich und ich stottere seltsam herum. Sie reden über so spannende Themen und ich würde so gerne mitreden, aber immer wenn ich es versuche, kommt dabei meistens die ähnliche peinliche Konversation heraus:

« Je äääh, t’es, ehm, est-ce-que tu es … non, tu alors – ach shit! »
Fragender Blick meines Gesprächspartners. Erneuter Versuch meinerseits:
« Tu es pour …euh, cette vidéo alors vous êtes … ähm prit? prêtes? »
Besorgtes Mustern von Léa, die sich wahrscheinlich gerade fragt, welche Drogen ich genommen habe. Meine Gesichtsfarbe wechselt ins Rote.
« Ääähm, je voudrais, non, voulais seulement, euh, …. »
I
mmer noch ratlose Miene meines Gegenübers. Ich lasse die Schultern sinken und gebe es auf.
« Ach egal, mir fällt das Wort nicht ein … »
« Quoi? »
« Non, c’est rien, c’est pas important… »
Ende der Konversation.

Dabei weiß ich eigentlich genau, was ich sagen will. Wenn ich eine Weile nachdenken würde, wüsste ich auch, wie es auf französisch heißt, aber das Problem ist: Wenn ich eine Weile nachdenke, dann sind sie schon längst bei dem nächsten Thema und wenn ich dann meinen Satz sage, dann ernte ich noch viel mehr verständnislose Blicke, weil es gar nicht mehr ins Thema passt…

2. Möglichkeit: Ich weiß sofort, wie ich die Antwort einer Frage auf französisch sagen muss und mache genau das mit vor Stolz geschwellter Brust, endlich einmal etwas zu wissen:

« Je pense qu’on a cours dans la salle deux-cent-quatre! »
Wider Erwarten zieht mein Gesprächspartner fragend eine Augenbraue hoch. Ich wiederhole den Satz.
Wieder nur ein fragendes Gesicht. Schon sehr frustriert, wiederhole ich das bereits Gesagte noch einmal und versuche nun, verschiedene Wörter anders zu betonen und anders auszusprechen.
Als ich nach dem gefühlten hunderten Versuch wieder nur eine fragende Miene als Antwort bekomme, sage ich es auf Englisch.
Endlich hellt sich das Gesicht meines Gegenübers auf und er sagt exakt das Gleiche, was ich ihm versucht habe zu sagen, nur spricht er dabei jedes Wort noch ein bisschen französischer aus.

In solchen Momenten kann ich Ron sehr gut verstehen, der sich über Hermine aufregt, weil sie ihm sagt: « Ron, stopp! Du hast die falsche Betonung! Es heißt ‘Wingardium LeviOsa’ und nicht ‘Wingardium LiviosA’ » …

http://www.youtube.com/watch?v=RXNKTuHLK-g

Voltaire

Das ist mein erster Blog. Also verzeih, wenn er nicht so gut ist. Ein Freund hat mir empfohlen einen Blog zu schreiben und ich probiere es jetzt einfach einmal aus. 😉

Schon einmal etwas von François-Marie Arouet gehört? Nein? Nicht schlimm – schließlich nannte er sich 1718 einfach um. Voltaire. So heißt auch das Austauschprogramm mit dem ich sechs Monate lang in Frankreich verbringen werde. Sechs Monate. Das klingt erst einmal ganz schön lange. Aber eigentlich sind es nur vier mal sechs Wochen. Klingt schon viel weniger, oder?

Das Deutsch-Französische Jugendwerk (http://www.dfjw.org) gibt Schülern der 10. Klasse die Möglichkeit mit dem Programm Voltaire für sechs Monate oder dem Programm Brigitte Sauzay für drei Monate nach Frankreich zu fahren.

Warum ich mich dafür entschieden habe, sechs Monate lang so weit weg von zu Hause zu sein? Hier drei der Gründe, die für mich ausschlaggebend waren:

  1. Die Sprache – man lernt sie einfach viel besser und schneller, wenn man sich mitten unter Franzosen befindet und tagtäglich gezwungen ist, französisch zu sprechen, als wenn man vier Stunden die Woche mit anderen 29 Schülern in der Klasse einem Lehrer zuhört und ein paar französische Sätze schreibt.
  2. Die Kultur. La Tour Eiffel, le Louvre, Baguette, Croissants, Pain au chocolat, l’amour – all das bringen wir in Verbindung mit Frankreich und wo wäre der passendere Ort um zu entdecken, was wirklich hinter diesen Wörtern steht, wenn nicht in Frankreich?
    In eine andere Kultur eintauchen zu können, neue Erfahrungen zu machen – das wünsche ich mir besonders von meinem Aufenthalt in Frankreich
  3. Ich erwarte viele neue Leute kennen zu lernen, offener Unbekanntem gegenüber zu werden, mehr Selbstbewusstsein zu bekommen und vielleicht sogar ein zweites „zu Hause“ dazu gewinnen zu können.